Die chinesische KI-Anwendung DeepSeek steht derzeit im Zentrum eines Datenschutzskandals in Deutschland. Die Berliner Datenschutzbeauftragte Meike Kamp hat die App bei den großen App-Store-Betreibern Google und Apple als rechtswidrigen Inhalt gemeldet. Grund dafür sind massive Datenschutzbedenken, da personenbezogene Daten deutscher Nutzer illegal nach China übertragen werden. Die Unternehmen müssen nun zeitnah prüfen, ob sie die App aus ihren Stores entfernen.

DeepSeek, entwickelt von der Hangzhou DeepSeek Artificial Intelligence Co., Ltd., speichert verschiedene persönliche Daten der Nutzer, darunter Anfragen und hochgeladene Dateien, auf Servern in China. Dies verstößt gegen europäische Datenschutzrichtlinien, da die Sicherheit der Datenübertragung ins Nicht-EU-Ausland nicht gewährleistet ist. Besonders problematisch ist, dass chinesische Behörden weitreichende Zugriffsrechte auf die Daten haben. Trotz einer Aufforderung im Mai, die Sicherheitsanforderungen zu erfüllen oder die App freiwillig zu entfernen, hat DeepSeek bisher nicht reagiert.

Die Berliner Datenschutzbeauftragte betonte, dass DeepSeek nicht überzeugend nachweisen konnte, dass die Daten der Nutzer auf den chinesischen Servern genauso geschützt sind wie bei einer Speicherung in der EU. Dies hat zu einer intensiven Prüfung und letztlich zur Meldung der App als rechtswidrigen Inhalt geführt. Die Entscheidung, DeepSeek aus den App-Stores zu entfernen, könnte ein Präzedenzfall für den Umgang mit ausländischen KI-Anwendungen in Europa werden.

DeepSeek hatte Anfang des Jahres für Aufsehen gesorgt, als es ein neues Large Language Model (LLM) vorstellte, das zu einem Bruchteil der Kosten ähnliche Leistungen wie ChatGPT und andere US-Produkte bieten soll. In Italien wurde die App bereits wegen Datenschutzbedenken aus den App-Stores verbannt. Die aktuellen Entwicklungen in Deutschland könnten ähnliche Maßnahmen in anderen europäischen Ländern nach sich ziehen.

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