China hat auf der Welt-KI-Konferenz in Shanghai einen weitreichenden Vorschlag zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) präsentiert. Ministerpräsident Li Qiang forderte die Gründung einer internationalen Organisation, die ein weltweit anerkanntes Regelwerk für die Entwicklung und Sicherheit von KI schaffen soll. Ziel sei es, die derzeit fragmentierte Regulierung zu überwinden und eine globale Zusammenarbeit zu fördern. Besonders betonte Li die Notwendigkeit, ein Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation und Sicherheitsstandards zu finden.

Der Vorschlag kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die USA unter Präsident Donald Trump eine entgegengesetzte Strategie verfolgen. Während China auf internationale Kooperation und Open-Source-Ansätze setzt, lockern die USA regulatorische Vorgaben, um ihre Technologieführerschaft zu sichern. Li Qiang kritisierte indirekt diese Haltung und warnte vor einem Monopol weniger Länder und Unternehmen im Bereich der KI. China plant, insbesondere Entwicklungsländer in die Initiative einzubinden und ihnen Zugang zu KI-Infrastruktur und Wissen zu ermöglichen.

Die Konferenz in Shanghai, an der über 800 Unternehmen und zahlreiche internationale Experten teilnahmen, unterstreicht Chinas Ambitionen, eine führende Rolle in der globalen KI-Governance einzunehmen. Neben der Präsentation eines 13-Punkte-Aktionsplans betonte Li, dass China bereit sei, technologische Fortschritte mit anderen Ländern zu teilen. Ob der Vorstoß Erfolg haben wird, hängt jedoch von der Bereitschaft anderer Staaten ab, sich an einer solchen Plattform zu beteiligen.

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