Ein Durchbruch in der Computertechnologie könnte die Art und Weise, wie wir Daten verarbeiten, grundlegend verändern: Photonische Chips, die mit Licht statt Elektrizität arbeiten, versprechen eine Revolution in der Rechenleistung. Diese neuartigen Prozessoren nutzen Photonen, um Informationen zu übertragen und zu verarbeiten, was sie nicht nur schneller, sondern auch energieeffizienter macht. Am Leibniz-Rechenzentrum in Garching wurde kürzlich der weltweit erste photonische KI-Rechner in Betrieb genommen, entwickelt vom Stuttgarter Start-up Q.ANT. Der Chip ermöglicht paralleles Rechnen mit Lichtwellen und eliminiert dabei die Notwendigkeit energieintensiver Kühlung, da keine Wärme entsteht.

Die Vorteile dieser Technologie sind enorm: Photonische Chips können mehrere Berechnungen gleichzeitig durchführen, indem sie verschiedene Lichtwellenlängen nutzen. Dies macht sie besonders geeignet für Anwendungen in der Künstlichen Intelligenz, die enorme Rechenleistung erfordern. Zudem sind sie umweltfreundlicher, da sie deutlich weniger Energie verbrauchen als herkömmliche Prozessoren. Die Herstellung dieser Chips ist ebenfalls kostengünstiger, da sie auf älteren Produktionsanlagen erfolgen kann, die für klassische Halbleiter längst überholt sind.

Die Technologie steht jedoch noch vor Herausforderungen. Analoge Berechnungen, wie sie photonische Chips durchführen, sind anfällig für Messfehler, die sich aufaddieren können. Doch Q.ANT hat nach eigenen Angaben dieses Problem gelöst und die Fehlerquote auf ein akzeptables Niveau gesenkt. Experten sehen in dieser Entwicklung das Potenzial, die Effizienz von Rechenzentren drastisch zu steigern und den Energieverbrauch global zu senken. Ob photonische Chips tatsächlich eine neue Ära der Computertechnologie einläuten, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

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